MEIN LEBEN TEIL 2 geht vom Archiv der Mutter der Filmemacherin aus, die ihre eigene Geschichte sammelte und archivierte. ""Anhand von Gegenständen, Fotos, Ton- und Filmaufnahmen erzähle ich, was in der Familie erzählt und auch nicht erzählt wurde. Der Film handelt von Traumatisierung und gleichzeitig davon, wie auf Makro- und Mikroebenen permanent Geschichte produziert, archiviert, in einen Diskurs gebracht und eingeordnet wird – und davon, wie ich selbst immer weiter sammelte, damit alles zusammen eine Erzählung ergibt."
Zu meinem 18. Geburtstag überreichte mir meine Mutter ein Papier mit zehn Punkten, das sie mir als Vermächtnis auf meinen Weg mitgab. Punkt 1 lautet: Der Sinn unseres Lebens ist Evolution, hin zur Vollendung. Nichts was entsteht und gut ist, wird weggeworfen. Es wird auf das schon Erreichte aufgebaut. Du stammst von Josefs Bruder Levi ab, der vor 3000Jahren lebte. Meine Mutter sammelte und archivierte ihre eigene Geschichte. Ich habe sie geerbt und daraus einen Film gemacht. Der Schwerpunkt ist die Wahrnehmung, das Vermächtnis und das Umgehen mit Geschichte. Ich bin die Letzte aus dieser Familie, sagt meine Mutter. Nun kommen die noch, sagt sie, und meint meinen Bruder und mich. Anhand von Gegenständen, Fotos, Ton- und Filmaufnahmen erzähle ich, was in der Familie erzählt und auch nicht erzählt wurde. Der Film handelt von Traumatisierung und gleichzeitig davon, wie auf Makro- und Mikroebenen Geschichte dauernd produziert, archiviert, in Diskurs gebracht und eingeordnet wird, und darüber hinaus, wie ich selber weiter sammelte, damit alles zusammen eine Erzählung ergibt. (Angelika Levi)
Der Film ist eine Schachtel in der Schachtel. Außen siedelt sich die Geschichte der Familie, die Erzählung über das Leben der Mutter an. Schon bald zeigt sich, dass die Überlieferungen der Mutter durch die Filmemacherin so angeordnet werden, dass anhand dieses Archivs die Frage gestellt wird, wo es nötig war, zu verdrängen und zu verschieben. Und wo etwas richtig ge- stellt werden muss: die Empfindlichkeit der Großmutter, Mutter und Tochter gegen ‘deutsche Zustände’, gegen die Definitionsmacht der Täter- und Mitläufergeneration und deren Nach- kommen, denen das Privileg vergönnt zu sein scheint, nicht über die Vergangenheit der eigenen Familie nachdenken zu müssen. Eine Empfindlichkeit, die von der Mehrheitsgesellschaft pathologisiert wird, um von sich abzulenken.” (Madeleine Bernstorff)
MEIN LEBEN TEIL 2 geht vom Archiv der Mutter der Filmemacherin aus, die ihre eigene Geschichte sammelte und archivierte. ""Anhand von Gegenständen, Fotos, Ton- und Filmaufnahmen erzähle ich, was in der Familie erzählt und auch nicht erzählt wurde. Der Film handelt von Traumatisierung und gleichzeitig davon, wie auf Makro- und Mikroebenen permanent Geschichte produziert, archiviert, in einen Diskurs gebracht und eingeordnet wird – und davon, wie ich selbst immer weiter sammelte, damit alles zusammen eine Erzählung ergibt."
Zu meinem 18. Geburtstag überreichte mir meine Mutter ein Papier mit zehn Punkten, das sie mir als Vermächtnis auf meinen Weg mitgab. Punkt 1 lautet: Der Sinn unseres Lebens ist Evolution, hin zur Vollendung. Nichts was entsteht und gut ist, wird weggeworfen. Es wird auf das schon Erreichte aufgebaut. Du stammst von Josefs Bruder Levi ab, der vor 3000Jahren lebte. Meine Mutter sammelte und archivierte ihre eigene Geschichte. Ich habe sie geerbt und daraus einen Film gemacht. Der Schwerpunkt ist die Wahrnehmung, das Vermächtnis und das Umgehen mit Geschichte. Ich bin die Letzte aus dieser Familie, sagt meine Mutter. Nun kommen die noch, sagt sie, und meint meinen Bruder und mich. Anhand von Gegenständen, Fotos, Ton- und Filmaufnahmen erzähle ich, was in der Familie erzählt und auch nicht erzählt wurde. Der Film handelt von Traumatisierung und gleichzeitig davon, wie auf Makro- und Mikroebenen Geschichte dauernd produziert, archiviert, in Diskurs gebracht und eingeordnet wird, und darüber hinaus, wie ich selber weiter sammelte, damit alles zusammen eine Erzählung ergibt. (Angelika Levi)
Der Film ist eine Schachtel in der Schachtel. Außen siedelt sich die Geschichte der Familie, die Erzählung über das Leben der Mutter an. Schon bald zeigt sich, dass die Überlieferungen der Mutter durch die Filmemacherin so angeordnet werden, dass anhand dieses Archivs die Frage gestellt wird, wo es nötig war, zu verdrängen und zu verschieben. Und wo etwas richtig ge- stellt werden muss: die Empfindlichkeit der Großmutter, Mutter und Tochter gegen ‘deutsche Zustände’, gegen die Definitionsmacht der Täter- und Mitläufergeneration und deren Nach- kommen, denen das Privileg vergönnt zu sein scheint, nicht über die Vergangenheit der eigenen Familie nachdenken zu müssen. Eine Empfindlichkeit, die von der Mehrheitsgesellschaft pathologisiert wird, um von sich abzulenken.” (Madeleine Bernstorff)
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